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Wenn Herrchen zu arm ist

Sa 10. Jan 2015, 01:05

Der Verein „Soziale Tier-Not-Hilfe“ übernimmt die Tierarztkosten für Bedürftige. Was das für die Zielgruppe bedeutet, zeigen Filme, die die Tiernothilfe auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
WEITER.....

http://www.fr-online.de/frankfurt/tiers ... 11778.html

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

Sa 10. Jan 2015, 14:31

Ich finde es schoen, dass es sowas gibt, aber fuer mich hat das immer einen komischen Beigeschmack. Genauso wie Tafeln fuer Menschen. Das ist eine Aufgabe die von ehrenamtlichen Anbietern uebernommen wird, obwohl es die Verantwortung des Staates ist. Der Staat kann sich damit aus seiner Verantwortung stehlen.

Außerdem haben Tafeln ja das Prinzip von Spenden/Almosen und das ist sehr unsicher. Sollte es durch was fuer Gruende auch immer ploetzlich weniger spenden geben, kann ein Bedarf vllt nicht mehr gedeckt werden, aber der Staat hat sich laengst aus der Verantwortung gestohlen.

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

Sa 10. Jan 2015, 23:40

Ein wenig gebe ich Dir Recht, Tom.
Aber Du wirst nie erleben, daß irgendein Staat die Versorgung von Tieren armer Menschen übernehmen wird :!:

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

So 11. Jan 2015, 09:35

Britta, so ganz recht kann ich dir nicht geben.
Die Gemeinden wären schon bei konfiszierten Tieren, sowie bei Fundtieren für die Versorgung verpflichtet.
Kann ein Mensch sein Tier nicht mehr versorgen, ist es durchaus möglich, dass er es aussetzt - und somit hätten die Gemeinden die Pflicht, es artgerecht unterzubringen, tierärztlich zu Versorgen und für Futter/Wasser, Auslauf etc. aufzukommen. Was für die Gemeinde natürlich auch viel teurer wäre.

Keine Gemeinde "funktioniert" mehr ohne die Ehrenamtlichen: weder das Altersheim, noch ein Tierheim, die Grünflächen innerhalb eines Ortes werden hier auch nur noch von Ehrenamtlichen bepflanzt, gehegt und gepflegt (und ja, de Pflanzen werden auch noch von ihnen bezahlt), Feste stützen sich auch fast nur noch auf ehrenamtliche Helfer usw.
Und ja, auch hier, ziehen sich die Gemeinden aus ihrer Verantwortung!

Wie weit soll das denn noch gehen?
Ich würde es nur richtig finden, wenn sich der Staat (= Gemeinde, Land, Bund) an solchen Kosten beteiligen oder sogar ganz übernehmen. - denn der Staat hat ja auch dafür gesorgt, dass wir Niedriglohn erhalten, auch arbeitslos sind, nur noch Arbeitsplätze auf Zeit haben oder sogar noch ein unbezahltes Pratikum machen müssen (die gesetzlichen Regelungen, dass das alles möglich wurde, hat der Staat verabschiedet) und sorgt auch dafür, dass die Reichen noch mehr Geld bekommen und die armen immer weniger Geld haben (damit diese ja auch im Sinne des Staates gut lenkbar sind!)

Kann mir keiner sagen, dass das alles so nicht gewollt ist.

Es hat ja auch seinen Grund, warum viele Menschen auf Tiertafeln, Tafeln für Menschen und solche Vereine zurückgreifen müssen. Der Staat hat hierfür die gesetzlichen Grundlagen verabschiedet und umgesetzt und in meinem Augen "muss" er auch für die Folgen dieser Gesetze seine Verantwortung übernehmen!

Würden wir, als Bürger, nicht die Folgen unserer Handlungen tragen, sind wir dann schon mit einem halben Bein im Gefängnis :stinksauer

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

So 11. Jan 2015, 10:57

trixi hat geschrieben:Ich würde es nur richtig finden, wenn sich der Staat (= Gemeinde, Land, Bund) an solchen Kosten beteiligen oder sogar ganz übernehmen. - denn der Staat hat ja auch dafür gesorgt, dass wir Niedriglohn erhalten, auch arbeitslos sind, nur noch Arbeitsplätze auf Zeit haben oder sogar noch ein unbezahltes Pratikum machen müssen (die gesetzlichen Regelungen, dass das alles möglich wurde, hat der Staat verabschiedet) und sorgt auch dafür, dass die Reichen noch mehr Geld bekommen und die armen immer weniger Geld haben (damit diese ja auch im Sinne des Staates gut lenkbar sind!)

Ich finde, das muss man sehr differenziert betrachten...

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

So 11. Jan 2015, 11:54

Was soll uns dieser Satz sagen?
Wäre gut, wenn du es erklären könntest.

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

So 11. Jan 2015, 12:04

Nur, dass man das aus meiner Sicht nicht so allgemein sagen kann, sondern es differenziert betrachten muss (aus meiner Sicht).

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

So 11. Jan 2015, 14:37

Britta hat geschrieben:Ein wenig gebe ich Dir Recht, Tom.
Aber Du wirst nie erleben, daß irgendein Staat die Versorgung von Tieren armer Menschen übernehmen wird :!:


Das wohl nicht. Aber wenn jemand so arm ist, dass er nicht mal mehr die Nahrung seiner Tiere bezahlen kann, ist da schon einiges im Argen.

Obwohl ich das zweigeteilt sehe. Ich sehe nicht ein, dass jemand der z.B. einfach keine Lust hat zu arbeiten Luxusgueter wie Haustiere bezahlt bekommt. Aber wenn man dann hoert dass immer mehr Rentner zu solchen Tafeln gehen muessen, stimmt in diesem System einiges nicht.

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

Mo 12. Jan 2015, 01:30

Hmm...das geht aber ganz schnell :roll: :!:
Werner rutschte mal für 3 Monate in Hartz 4. Das bedeutete, daß er nicht einen Cent bekam ( nur kranken u. mit dem Mindestsatz rentenversichert war), weil ich mit meiner * nicht ganz* 3/4 Stelle in einigen Monaten ( ich verdiene nicht immer das gleiche) mit 5 bis 10€ über dem Bemessungssatz lag.
Das hätte ganz schnell bedeutet, daß wir uns eine neue, billigere Wohnung mit einem großen schwarzen Schäferhund u. 2 Kaninchen hätten suchen müssen :roll: Ob wir die gefunden hätten????
Ansonsten wären für Emma u. die Nager auch kein Geld mehr zur Versorgung vorhanden gewesen.

Aber davon kann sich kein Staat etwas annehmen.
Die Tiere u. die Wohnung sind schließlich unser persönlicher Luxus.
Andere Hartz 4 Empfänger kämen dann mit anderen Prioritäten.

Re: Wenn Herrchen zu arm ist

Do 15. Jan 2015, 07:37

Obwohl ich das zweigeteilt sehe. Ich sehe nicht ein, dass jemand der z.B. einfach keine Lust hat zu arbeiten Luxusgueter wie Haustiere bezahlt bekommt.


Nun ist das Tier aber da , und es kann nichts dafür, dass sein Besitzer kein Geld hat, und es wird krank und hat Schmerzen .
Wie sieht die Alternative aus ?
Ich hätte ein ganz mieses Gefühl dabei, einen Hund, der vorher mit seinem Besitzer rund um die Uhr zusammen war, ins TH zu geben ( die sich auch mit Spenden über Wasser halten müssen und von den Städten extrem wenig Vergünstigungen bekommen )

Ausserdem glaube ich, dass es sehr sehr viele Rentner gibt, die ihr Leben lang gearbeitet haben, aber kaum Rente bekommen und sich keine größeren Behandlungen und dauerhafte Medikamenteneingabe bei ihren Tieren leisten können, und es gibt viele Menschen, die schnell in Hartz 4 rutschen, weil es ab einem bestimmten Alter schwer wird, Jobs zu finden. Zumindest welche, die so gut bezahlt werden, das ein womöglich chronisch krankes Tier da noch drin ist :traurig

Von daher halte ich solche Organisationen für sehr gut :froh
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